Titelbild der Kirchengemeinde Steinau
Titelbild der Kirchengemeinde Steinau

Die Katharinenkirche ist das älteste Gebäude der Stadt Steinau. Sie steht auf dem Marktplatz („Am Kumpen“) in direkter Nachbarschaft zum Steinauer Schloss, dem historischen Rathaus und weiteren historischen Gebäuden, in denen unter anderem auch, ein Puppentheater beheimatet ist. Die Kirche hat zwei Vorgängerbauten aus dem 8-11. Jhdt. Der derzeitige Bau stammt im Kern aus dem 12. Jhdt. mit Veränderungen und Erweiterungen im 15. und 16. Jhdt.

1593 wurde die Katharinenkirche Gotteshaus der Reformierten. Nach dem sogenannten Bildersturm Ende des 16. Jhdts. sind wenige Kunstgüter erhalten: Unter anderem ein Taufbecken aus der Zeit um 1200, das mittelalterliche „Heilige Grab“, die Kanzel, ein Opferstock und die Sakristeitür ebenfalls um 1500, das Orgelprospekt von 1691, wie auch  der Schalldeckel der Kanzel (um 1500). Erhalten ist auch die große Katharinenglocke aus dem Jahr 1477, die noch per Hand geläutet wird. Der Großvater der Brüder Grimm, Friedrich Grimm, war von 1730-1777 an der Katharinenkirche Pfarrer. Bemerkenswert an älteren, vorreformatorischen Zeugnissen sind auch Wandmalerei-Fragmente. Nach der Renovierung der 1731 erbauten barocken lutherischen Reinhardskirche wurde 1965 diese zur Hauptkirche der seit der Hanauer Union unierten Gemeinde.

Seit 1990 ist die Katharinenkirche Gottesdienstraum, auch für Trauungen und Taufen und für besondere kirchliche Veranstaltungen wie Kirchfeste und Kindergartenfeste. Sie ist gleichzeitig Veranstaltungsort für Konzerte, Theater, Kabarett, Aufführungen verschiedenster Art, Vorträge, Lesungen, Bürgerversammlungen, Mundartabende, Workshops und Steinauer Märkte.

Der Chorraum
Untersuchungen im Chorraum haben ergeben, dass es eine erste Malerei aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts (zwischen 1320 und 1360), eine zweite Malerei aus dem 15. Jahrhundert darüber und im Bereich bis zu 5,15 m Höhe sieben weitere Übermalungen unterschiedlicher Qualität gibt, wobei die älteste Malschicht die kunsthistorisch bedeutendste ist. 2014/15 wurde ein Bildausschnitt aus dieser ursprünglichen Bemalung, einer ca. 230 qm große „Armenbibel“ freigelegt. Er zeigt die versuchte Opferung Isaaks und ist sowohl für Historiker als auch Kunstinteressierte eine Rarität, die es Steinauern und auch Touristen angetan hat.